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aktuelle Änderungen und Ergänzungen der vorhandenen Einträge

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folgende Einträge wurden inhaltlich geändert:

??.??.2011
Leistungsverbesserung im Ausdauerlaufen nach Trichterbrust-OP
(Laufdaten hinzugefügt)

18.08.2011 22:49
Wieviel kostet ein ambulanter Termin beim Chefarzt bzw. einer Spezial-Ambulanz?
(Dauer der Behandlungen ergänzt)


15.08.2011 22:00
Kosten meiner Trichterbrust-Operation
(aktualisiert, Rechnungen hinzugefügt)

07.04.2011 21:50
Leistungsverbesserung im Ausdauerlaufen nach Trichterbrust-OP
(Laufdaten hinzugefügt)

05.04.2011 21:18
Leistungsverbesserung im Ausdauerlaufen nach Trichterbrust-OP
(Laufdaten hinzugefügt)

28.03.2011 15:38
Leistungsverbesserung im Ausdauerlaufen nach Trichterbrust-OP
(Laufdaten hinzugefügt)

16.01.2011 23:00
Atemübungen und Atemtraining nach meiner Trichterbrust-OP
(Atemtrainer-Ergebnisse aktualisiert)

04.01.2011 20:00
sonstige Infos zum Klinikaufenthalt im Helios Krankenhaus Berlin-Buch
(Google Street View hinzugefügt)

02.01.2011 18:57
Der Bügel - Lorenz Pectus Bar (Trichterbrust-OP)
(Bilder hinzugefügt)

31.12.2010 08:00
Kosten meiner Trichterbrust-Operation
(aktualisiert, Krankenhaus-Rechnung hinzugefügt)

21.12.2010 20:42
Kosten meiner Trichterbrust-Operation
(Chefarzt-Rechnung hinzugefügt)

18.12.2010 19:41
Pneumothorax, Pleuraerguss, aber keine Pleurapunktion bei meiner Trichterbrust-OP
(Pneumothorax hinzugefügt)

17.12.2010 14:23
Schmerzen nach meiner Trichterbrust-OP
(Update hinzugefügt)

20.11.2010 21:15 Uhr
Schmerzen nach meiner Trichterbrust-OP

13.11.2010 13:22 Uhr
sonstige Infos zum Klinikaufenthalt im Helios Krankenhaus Berlin-Buch

Leistungsverbesserung im Ausdauerlaufen nach Trichterbrust-OP

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Nachdem ich in einem anderen Beitrag schon über mein Ausdauerlaufen geschrieben habe, werde ich hier meinen jeweiligen Leistungsstand nach meiner Trichterbrust-OP vom 22.10.2010 in übersichtlicher Form festhalten:

Es zeigt sich inzwischen, dass mein Leistungsvermögen besser ist als vor der OP. Ich glaube aber noch nicht, dass die OP dafür auch hauptursächlich ist. Denn ich laufe nach der OP auch etwas intensiver und "intelligenter". D.h. möglicherweise hätte ich die gleiche bzw. die gleiche Leistungsverbesserung erreicht, wenn ich ohne OP genauso gut trainiert hätte.

Fest steht dagegen, dass die Trichterbrust-OP jedenfalls einer relativ kurzfristigen Leistungsverbesserung nicht entgegenstehen muss. Immerhin war ein Arzt vor der OP der Meinung, dass ich ungefähr ein Jahr benötigen würde, um überhaupt wieder auf den Leistungsstand von vor der OP zu kommen. Dasses so lange dauern würde, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Nach ca. einem Viertel Jahr war ich auf dem Leistungsstand von vor der OP und ab da wurde es immer besser.

LDL - kurze, Langsame Dauerläufe (bis ca. 45 min, Puls ca. 70%)
Datumdurchschnittliche
Geschwindigkeit
durchschnittliche
Herzfrequenz
StreckeZeit
vor OP
18.10.2010
6,8 km/h140 bpm = 73%5,45 km48:09 min
nach OP
17.01.2011
6,9 km/h139 bpm = 72%5,44 km47:14 min
20.02.20117,0 km/h141 bpm = 73%5,49 km46:56 min
05.04.20117,3 km/h140 bpm = 73%5,45 km44:57 min
15.04.20117,3 km/h139 bpm = 72%5,44 km44:32 min
20.06.20117,4 km/h140 bpm = 73%5,45 km44:10 min
02.07.20117,7 km/h137 bpm = 71%5,45 km42:35 min
ab 04.07.2011: konstante Zeitdauer von 45 min -> variable Streckenlänge
04.07.20117,5 km/h141 bpm = 73%5,65 km45:02 min
14.07.20117,6 km/h140 bpm = 73%5,73 km45:02 min
25.08.20117,7 km/h142 bpm = 74%5,75 km45:04 min
06.09.20117,8 km/h141 bpm = 73%5,90 km45:04 min
08.09.20117,9 km/h142 bpm = 74%5,95 km45:03 min
19.09.20118,1 km/h137 bpm = 71%6,05 km45:05 min
...
EXT - lange, langsame Dauerläufe (über 90 min, Puls um ca. 70%)
Datumdurchschnittliche
Geschwindigkeit
durchschnittliche
Herzfrequenz
StreckeZeit
nach OP
25.01.2011
6,6 km/h137 bpm = 71%10,59 km95:59 min
18.02.20116,6 km/h137 bpm = 71%11,55 km105:01 min
14.03.20116,1 km/h136 bpm = 71%12,28 km120:02 min
07.04.20116,7 km/h138 bpm = 72%13,32 km120:03 min
01.05.20116,7 km/h137 bpm = 71%13,37 km120:02 min
18.06.20116,8 km/h140 bpm = 73%13,56 km120:02 min
30.06.20117,0 km/h134 bpm = 70%13,95 km120:08 min
17.08.20117,1 km/h140 bpm = 73%14,22 km120:02 min
29.08.20117,1 km/h138 bpm = 72%14,26 km120:04 min
23.09.20117,4 km/h137 bpm = 71%14,74 km120:05 min
...
Nachdem ich schrittweise (über 90 min und 105 min) bei 120 min, also 2 Stunden bin, will ich das erstmal nicht weiter vom Umfang her steigern. Weitere Verbesserungen sollen sich durch eine längere Strecke in der gleichen Zeit, also einer höheren Geschwindigkeit ergeben (logischerweise bei ungefähr gleichem Puls).

TDL - Tempodauerläufe (unter ca. 30 min, Puls ca. 80-85%)
Datumdurchschnittliche
Geschwindigkeit
durchschnittliche
Herzfrequenz
StreckeZeit
vor OP
16.10.2010
8,4 km/h156 bpm = 81%5,41 km38:27 min
nach OP
19.01.2011
8,2 km/h159 bpm = 83%5,40 km39:16 min
31.01.20118,7 km/h156 bpm = 81%5,43 km37:16 min
ab hier: kürzere Strecke
24.02.20118,6 km/h158 bpm = 82%4,62 km32:16 min
13.04.20118,6 km/h159 bpm = 83%4,57 km31:44 min
24.06.20118,8 km/h161 bpm = 84%4,58 km31:20 min
06.07.20119,1 km/h160 bpm = 83%4,59 km30:20 min
ab 11.08.2011: konstante Zeitdauer von 30 min -> variable Streckenlänge
23.08.20119,3 km/h158 bpm = 82%4,66 km30:02 min
04.09.20119,4 km/h159 bpm = 83%4,70 km30:05 min
29.09.20119,5 km/h156 bpm = 81%4,78 km30:03 min
...
Ab Februar 2011 hatte ich begonnen, die zeitliche Vorgabe von ca. 30 min stärker zu beachten (daraus ergab sich eine kürzere Strecke). Vorher bin ich immer die gleiche Strecke in km gelaufen, egal wie lange es gedauert hat. Jetzt werde ich verstärkt auf die Zeit achten und dementsprechend die Länge der Strecke ggf. anpassen.
Um die Verbesserung auf einem Blick zu erfassen, braucht man eigentlich nur die Geschwindigkeiten (bei ähnlichem Puls) vergleichen.

Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP

Tag 354 - Kontrolluntersuchung nach Sternum Fraktur

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Letze Woche war ich am 11.10.2011 zur vereinbarten Kontrolluntersuchung bei Dr. Lützenberg in der CharitéCampus Benjamin Franklin wegen meiner (alten) Sternum-Fraktur.
Ergebnis: Es hat sich nichts verändert, also auch nichts verschlimmert. Rein äußerlich konnte ich das schon selbst die ganze Zeit über sehen. Sicherheitshalber wurden aber auch noch Röntgenbilder gemacht, aus denen sich im Vergleich mit den Bildern von vor 6 Monaten ebenfalls keine Veränderung ergibt.

Das war für mich insbesondere auch deshalb beruhigend, weil ich doch ab und zu das Gefühl habe, dass sich der Bügel irgendwie verschiebt. Also kein Grund zur Sorge. Soweit keine anderen/neuen Beschwerden auftreten, wurde eine Kontrolle diesmal in 12 Monaten vereinbart.





Zur Erläuterung: Mit meiner Sternum-Fraktur war ich damals nicht nur im Helios-Klinikum Berlin-Buch (s. Einträge zu den Tagen 106, 108 und 143) sondern auch in der Charité bei Dr. Lützenberg.

Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP

Trichterbrustinfo-Forum nicht erreichbar?

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Das Trichterbrustinfo-Forum ist zur Zeit war leider nicht erreichbar. Für alle, die sich fragen, wieso, weshalb, warum gibt gab es Aufklärung auf der Status-Seite des Providers:

http://status.okayspace.de/

"Update 15.01.13 17 Uhr
Beim u.a. Server hat sich nun nach mehreren Tests herausgestellt, dass das Mainboard defekt ist.

Unsere Technik arbeitet weiterhin mit Hochdruck daran, denn Server so schnell wie möglich wieder verfügbar zu machen.

Bitte haben Sie noch etwas Geduld."

Leistungsentwicklung - Leistungsdiagnostik - Laufbandergometrie

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Kleiner Rückblick:


Vor meiner Trichterbrust-OP im Oktober 2010 wurde eine Leistungsdiagnostik durchgeführt: Belastungstest/Ergometrie auf dem Laufband.

Ich habe 12 km/h geschafft (Stufen 4, 6, 8, 10, 12 km/h jeweils 3 min). Die maximale Sauerstoffaufnahme VO2max wurde auf 2,74 l/min geschätzt, bezogen aufs Körpergewicht: 38,1 ml/min/kg. Leider fehlen mir genaue Vergleichs-/Sollwerte, aber ich glaube, dass die Werte noch halbwegs an der Norm liegen, jedenfalls für Normalpersonen (also keine Sportler-Normwerte).

Es wurde auch die Individuelle anaerobe Schwelle (IAS) ermittelt. Und zu der gibt es auch eine vergleichende Einordnung:

Meine IAS lag bei 8,01 km/h, entspricht 7:29 min für 1000 m, bei einer Herzfrequenz von 154 (ca. 81% maxHF).

Meine IAS entspricht der 13. Perzentile innerhalb der gesamten männlichen Altersgruppe.

Perzentile sind prozentuale Rangfolgen. D.h. in meinem Fall, dass ich mit meiner IAS den 13. Prozentrang belege (87 Prozent aller Männer meiner Altersgruppe haben eine bessere IAS). 13. Perzentile ist also nicht so gut.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass ich zum Zeitpunkt des Tests bereits seit ca. 15 Jahren regelmäßig Ausdauertraining gemacht habe, wenn auch auf moderatem, eher gesundheitsorientiertem Niveau, dann ist die 13. Perzentile enttäuschend. Ich erwähne den alten Test hier deshalb nochmal, um mit dem neuen Test daran anzuknüpfen. Leider ist es wohl noch schlechter geworden - trotz weiterem Ausdauertraining.

Bei dem Test war ich 43 Jahre alt, 72 kg auf 185 cm (BMI 21).

Die Trainingsempfehlungen sahen übrigens wie folgt aus:

vonbisHf
Extensive TempoläufeETL8,4 km/h9,0 km/h158 - 163
(84% - 86%)
TempodauerläufeTDL7,9 km/h8,5 km/h152 - 158
(80% - 84%)
Mittlerer DauerlaufMDL6,9 km/h7,9 km/h140 - 152
(74% - 80%)
Regenerativer u. langer DauerlaufLDL/RL6,9 km/h< 140
(< 74%)

Fahrrad-Spiroergometrie Mai 2013

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(Angaben zum Feld 7 korrigiert)

Im Mai 2013 habe ich eine Fahrrad-Spiroergometrie gemacht. Das war meine zweite. Die erste war ein Jahr zuvor im April 2012. Damals ging es hauptsächlich um Trainingssteuerung/Trainingsempfehlung. Diesmal stand die medizinische Indikation im Vordergrund, und zwar: Atembeschwerden/Leistungseinschränkungen seit einigen Monaten.

Die Spiroergometrie hatte ein ziemlich "merkwürdiges" Ergebnis, nämlich eine sehr niedrige VO2 bei AT.

Deshalb habe ich mich auch relativ intensiv mit der Materie beschäftigt, als Laie natürlich, sowohl was das medizinische als auch das sportwissenschaftliche betrifft.

Im folgenden versuche ich mal meine Erkenntnisse zu meinem Spiroergometrie-Ergebnis zusammenzutragen (die einzelnen Ergebnisseiten kann man sich auch direkt downloaden, Seite 1, Seite 2, Seite 3, Seite 4):

Einflussgrößen:
45 J., männlich, 78 kg, 185 cm
Trainingszustand/Beschwerden: seit vielen Jahren regelmäßiges Ausdauertraining auf niedrigem Leistungsniveau (zwar 3-4 mal die Woche je ca. 45-60 min,  meist ca. 80%HF, dabei aber nur ca. 7,5 km/h), ab ca. 2010 keine weitere Verbesserungen (u.a. auch deswegen TB-OP), dann bis ca. Mitte 2012 wieder Trainingsverbessungen, aber ab ca. 08/2012 wieder Leistungsrückgang, "Tiefststand" 10/2012 außerdem Atembeschwerden, Belastungsdyspnoe beim Treppensteigen, längeren Spaziergängen, trotzdem weiteres Ausdauertraining (Laufen, kein Fahrradfahren)
Motivation beim Test: ausgesprochen hoch, wirklich bis zum Ende belastet und nicht vorher aufgehört; in der letzte Stufe war es dann auch so, als ob jemand den Stecker bei mir gezogen hätte: einfach plötzlich Ende/Aus
unmittelbar vor dem Test: am Vortag kein Training, letztes Essen 2,5 h davor, Medikamente: Blopress 8 mg am Morgen

Belastungsprotokoll:
Es wurde ein sog. Stufenprotokoll verwendet, d.h. die Belastung wurde Stufenweise gesteigert. Anfang: 50 Watt, Steigerung um 25 Watt alle 2 Minuten. (Beim Rampenprotokoll wird die Belastung stetig (stufenlos) gesteigert, wie bei einer Rampe, schiefen Ebene).

Leistungsfähigkeit:
Da ich die letzte Stufe von 225 Watt nicht über die gesamte Dauer von 2 Minuten sondern nur für 30 Sekunden (also zu einem Viertel) geschafft habe, geht die letzte Stufe auch nur zu einem Viertel ein (25 : 4 = 6,25). Somit ergibt sich eine erreichte Leistung von 206,25 Watt.
Im Befundausdruck wird als individueller Normwert für mich 242 Watt angegeben. Grundsätzlich ist das mehr oder weniger willkürlich bzw. beliebig. Es gibt allenfalls übliche und unübliche Soll- und Normwerte, aber kein richtig oder falsch. Da die Leistungsfähigkeit auch trainingsabhängig ist, kann man versuchen, den Faktor Trainingszustand in den Normwert zu integrieren (s.a. meinen Beitrag dazu im Trichterbrustforum). Die Normwertvorgaben, die ich für meine Person (45 J, m, 78 kg) so gefunden habe, reichen von ganz allgemein 195 Watt, bzw. untrainiert: 244 Watt bis trainiert (Freizeit-/Breitensport) 295 Watt).

-> Die Leistungsfähigkeit ist also allenfalls durchschnittlich und spiegelt jedenfalls keinen Trainingseffekt/-erfolg wieder.

Belastbarkeit:
Unter Belastbarkeit versteht man die höchste Belastungsstufe, die erreicht werden kann, ohne dass pathologische Symptome oder Befunde auftreten oder ohne schwerwiegende Verschlechterung vorhandener pathologischer Befunde. Laut Kardiologe gab es keine solchen pathologischen Symptome oder Befunde (bspw. im EKG). Der Test wurde ganz normal von mir wegen "muskulärer Erschöpfung" abgebrochen. Belastbarkeit = Leistungsfähigkeit.

maximale Sauerstoffaufnahme = maximale aerobe Kapazität VO2max:
erreicht: VO2max = 2,220 l/min, entspricht 69% Soll-VO2max
relativ zum Körpergewicht ergibt sich die relative VO2max/kg = 28 ml/min/kg

VO2 bei AT (VAT):
Laut tabellarischer Auswertung: 0,992 l/min, entspricht 31% Soll-VO2max.
Und laut Kursbuch Spiroergometrie (S. 121)  ist ein VO2 AT < 40% Soll VO2max ein sicherer Hinweis auf einen krankhaften Befund bzw. erhebliche Leistungsschwäche.


Zu den einzelnen Feldern der Auswertung (9 Felder Grafiken nach Wassermann):

Feld 8:

Zunächst etwas Buchwissen: In Feld 8 ist der Respiratorische Quotient R (auch RQ oder RER) aus VC02/VO2 dargestellt. Normalerweise ist der R in Ruhe unter 1 und zeigt an, wie sich der Energiestoffwechsel aus Fett und Kohlenhydraten zusammensetzt. Bei ansteigender Belastung und entsprechendem Glukoseabbau steigt auch der Quotient und erreicht normalerweise den Wert 1. Bei starker Laktatproduktion, wie das bei einer symptomlimitierenden Ausbelastung der Fall ist, kann der Quotient auch Werte >1 (bis ca. 1,3) annehmen, wegen des zusätzlichen CO2 aus dem Bikarbonatpuffer. Also R >1 zeigt an, dass der Patient metabolisch ausbelastet war. R >1 zeigt objektiv die Ausbelastung an.

Meine Werte: Der RQ ist von Anfang bis Ende über 1: am Anfang 1,14 und bei 200 W sogar 1,51. Irgendetwas stimmt doch da nicht.
In der Tabelle ist der Anfang zwar mit Ruhephase überschrieben, aber man tritt da ja schon in die Pedalen (17 Watt). Der Anfang hatte auch etwas länger als üblich gedauert, weil es Probleme mit der Programm-Umstellung von Spirometrie zu Spiroergometrie gab. Und ich kann mich auch noch erinnern, dass mir das Sitzen unangenehm und schon ziemlich anstrengend wurde. Insofern korreliert dieser komische "Befund" auch etwas mit meinem subjektiven Befinden. Auf jeden Fall kamen mir schon die niedrigen Laststufen verhältnismäßig anstrengend vor. Dass ich dann letztlich doch bis knapp 225 Watt geschafft habe, dürfte nur extremer Über-Motivation zu verdanken sein.

Wäre schön, wenn mir jemand dazu noch etwas erklären könnte: Messfehler, Ausbelastung schon bei niedrigster Intensität oder was?

Übrigens: Es gibt eine tolle Homepage mit vielen weiteren Spiroergometrie-Beispielen von Dr. Holger Klee (Lungenfacharzt). Dort im Fallbericht "Marathonläufer – Dekonditionierung und erschöpfter Bicarbonatpuffer?" gibt es auch eine Spiroergometrie (und zwar dort die zweite), bei der der Respiratorische Quotient auch über 1 startet und quasi über 1 bleibt: bei Ruhe 1,16, bei AT (85 Watt) 0,98, bei 215 Watt 1,31. Und auch sonst gibt es Ähnlichkeiten: wahrgenommene Leistungseinschränkungen (allerdings auf noch höherem Leistungs-Niveau als bei mir). Dort heißt es dann als Befund: "Neben einer (möglicherweise sekundären) Dekonditionierung ist eine Einschränkung des Bicarbonat-Puffers bei chronischer Niereninsuffizienz zu diskutieren." Nun, meine Nieren sind laut Laborwerte in Ordnung. Aber was hat eine Einschränkung des Bicarbonat-Puffers eigentlich genau zu bedeuten und wie füllt man den ggf. wieder auf?

[Update: Dr. Klee hat vor wenigen Tagen ein Buch zum Thema herausgegeben: Spiroergometrie: Lern- und Übungsbuch, bei Amazon kann man sich Teile des Inhalts anschauen.]

Feld 7:

Gibt das Atemzugvolumen bzw. die Atemzugtiefe VT in Abhängigkeit vom Atemminutenvolumen VE an. (VT - Volumen eines einzelnen Atemzugs, VE - Volumen aller Atemzüge einer Minute). Mit zunehmender Belastung muss man mehr atmen, um genügend Sauerstoff bereitzustellen. Dazu kann man prinzipiell tiefer und/oder schneller atmen. Wenn das tiefe Atmen beeinträchtigt ist, bleibt das schnellere Atmen als ausgleich. Normalerweise steigern Gesunde bei Belastung zunächst die Atemtiefe (bis zu ca. 60% der VC), dann die Atemfrequenz. Der im Feld 7 grau hinterlegte Kegel zeigt den Bereich der Atmung mit einer Atemfrequenz von 20 bis 50 an. Wie man leicht sieht, liegen bei mir relativ viele Punkte rechts neben dem Kegel, also bei einer Atemfrequenz über 50 und entsprechend niedriger Atemzugtiefe VT (tendenziell wie bei einer Restriktion).
Normalerweise sollten im Feld 7 wohl auch noch Grenzwerte eingetragen sein: Vitalkapazität (VC) und Inspiratorische Kapazität (IC). Als Ersatz nehme ich mal die Werte meiner Bodyplethysmographie, die 6 Wochen später gemacht wurde: VC = 4,29 l, IC = 2,51 l (IC=TLC-ITGV). Diese Werte muss man sich also als horizontale Geraden im Feld 7 eingetragen denken. Und unter Belastung, d.h. bei hohen VE, sollte das VT nicht über ca. 50-60% des VC reichen. Das wären also 2,1 bis 2,6 l. Eine andere Angabe bezieht sich auf das IC, das unter Ausbelastung nicht mehr als 80% ausgenützt werden sollte. Das wären 2,0 l. Ist die maximale Atemzugtiefe höher, soll das für eine inspiratorische Fesselung sprechen.
Ob meine Atemzugtiefe diese Grenzvorgabe bereits überschreitet, ist vielleicht eine Interpretationsfrage. Sie ist aber sicherlich hart an dieser Grenze. Und sicherlich ist eine geringe Atemzugtiefe "unökonomisch", weil sich das Totraumvolumen (u.a. Speiseröhre, Mundraum etc.) bei kleinen Volumen stärker negativ auswirkt als bei größerem Atemzugvolumen. Das ist auch ungefähr die (ausschließliche) Argumentation des Kardiologen für das (gesamte) Ergebnis.
Zusätzlich bedeutet ein geringes Atemzugvolumen gleichzeitig natürlich auch eine höhere Atemfrequenz (AF), um auf das nötige Atemminutenvolumen zu kommen. Normalerweise ist die Atemfrequenz bei ca. 16-20 pro Minute und steigt unter Belastung um das Dreifache, auf ca. 40-60/min. Nach den Punkten auf Höhe von 2 l in der Grafik ergibt sich für VE bis 160 eine Atemfrequenz von ca. 80! Abgesehen vom Totraumvolumen ist eine so hohe Atemfrequenz aber auch "Energieverschwendung", weil viel mehr Energie/Sauerstoff für die Atemmuskulatur benötigt wird, der nicht der Beinmuskulatur zum Pedaltreten zur Verfügung steht. Die Tabelle nennt bei 200 W folgende Werte: VE=127 l, VT=2,14 l, AF=60,8. Da ist die AF nicht mehr ganz so hoch, aber immer noch hoch.
Soweit ich das selber beurteilen kann, versuche ich auch bei Belastung eher tief als schnell zu atmen, auch manchmal "vorbeugend", um einer möglichen Luftnot oder Seitenstechen vorzubeugen. Ich denke, dass das auch bei dem Test so gewesen sein müsste. Laufen/Joggen und sich dabei unterhalten, wie es manchmal als Tipp für die Intensitätskontrolle empfohlen wird, ging bei mir glaube ich nie. Wenn ich mich bei lockerem Laufen unterhalte, bin ich schon immer außer Puste gekommen. Inzwischen ist es aber zeitweise so, dass ich selbst beim Spazierengehen + Telefonieren außer Puste komme.

(Bodypletysmographie, 6 Wochen später: VC=4,29 l (79,9%), FEV1=3,62 l (87,1%), IC(errechnet)=2,51 l (61,8%), TLC=6,9 l (89,6%), ITGV=4,39 l (120,5%), RV=2,61 (119,5%))

Feld 6:

Hier kann man die "Atemökonomie" bzw. Effizienz der Atmung auf einem Blick erkennen. Dargestellt sind die sog. Atemäquivalente VE/VO2 und VE/CO2. VE/VO2 gibt an, wieviel Atemluft VE ventiliert werden muss, um einen 1 Liter Sauerstoff O2 aufzunehmen. Der normale Ruhewert ist 30. Entsprechend bezieht sich VE/VCO2 auf die Abgabe von 1 Liter CO2 (normaler Ruhewert ca. 45-40).
Theorie: Unter Belastung steigt das Atemzugvolumen=Atemtiefe VT. Da das anatomische Totraumvolumen eine fixe Größe ist, wird sein Anteil am VT unter Belastung kleiner, und damit auch am VE. D.h. die Ventilation wird unter beginnender Belastung wegen der größeren Atemzugtiefe ökonomischer, was sich in einer Abnahme von VE/VO2 bis auf Werte um 20-25 zeigt. Mit zunehmender Belastung bis hin zur Ausbelastung wird die Atmung wieder unökonomischer, VE/VO2 steigt auf Werte von 35-40.
Zusammenfassend für VE/VO2 wäre also normal/optimal: Beginn mit 30, Abfall bei Belastung auf ca. 20-25, und Zunahme zu Belastungsende dann auf max. 35-40.
Man kann im Feld 6 wohl ganz gut ablesen, ob und in wieweit die Atemeffizienz normal oder schlecht bzw. gestört ist (hohe Sensitivität), aber man sieht nicht, woran das ggf. liegt und was die Ursache ist (niedrige oder keine Spezifität).

Meine Werte sind von einem solchen normalen Verlauf weit entfernt: Man erkennt auf einen Blick, dass VE/VO2 keine Werte unter 30 erreicht und dass bereits ab einem sehr frühen Zeitpunkt (= sehr niedrige Belastung) der Wert steigt. Das spricht für eine schlechte Atemökonomie/Atemeffizienz.
In der Tabelle werden folgende Werte für VE/VO2 ausgewiesen: Beginn (Ruhephase, 17 Watt): 40,3, AT (50 Watt): 29,7, VO2max (200 Watt): 54,9.
Zu deutsch: ich atme, genauer: ich ventiliere wie ein Weltmeister, aber es kommt vergleichsweise wenig Sauerstoff an.

Feld 3:

Gibt Auskunft über die Sauerstoffaufnahme während der Belastung. Mein Sollwert VO2 ist bei 3,2 l/min eingezeichnet (blaue Horizontale). Bis zum Belastungsende steigt VO2 (blaue Kurve) zwar stetig an (ungefähr bis ca. 2,5 l/min) und endet dann abrupt in einer spitzen Form (peak VO2 ohne Plateubildung), aber derSollwert wird bei weitem nicht erreicht. In der tabellarischen Auswertung wird VO2 sogar nur mit 2,2 l/min angegeben (69% vom Soll).

Die Sauerstoffaufnahme VO2 steigt zwar wie gesagt mit zunehmender Belastung an, aber ich denke, dass der Anstieg etwas zu flach ist, d.h. die Steigung (Slope) ist zu niedrig. Gäbe es ein deutliches Abflachen vor Erreichen des Solls, also einen Knick in der Steigung wäre das wohl sicher pathologisch. Normalerweise sollten wohl so ca. 10 ml O2 pro Watt Leistung aufgewendet werden ("Aerobe Kapazität"). Diese 10 ml (+-1) gelten laut "Kursbuch Spiroergometrie" sowohl für Sportler wie auch für wenig Trainierte. Bei (Herz-)Kranken liegt der Wert unter Umständen um 8 (geringere Effizienz der Muskelarbeit bei raschem Erreichen von VAT). Wenn ich mit meinen erreichten Werten die Steigung errechne, komme ich bis 50 Watt auf ca. 10 ml/Watt und dann bis 200 Watt auf nur 7,8 ml/Watt. Das spricht für eine verminderte Anaerobe Kapazität. Mögliche Ursachen, insgesamt: Trainingsmangel mit geringer mitochondrialer Enzymmasse und/oder geringer Kapillardichte in der Muskulatur sowie Behinderung des O2-Antransports, also der Zirkulation, egal aus welcher Ursache (pulmonal, kardial oder vaskulär). Trainingsmangel würde ich bei mir eigentlich ausschließen und allenfalls fehlerhaftes oder falschesTrainings in Betracht ziehen (zwar zeitlich oft genug, aber vielleicht mit der falschen Intensität, zu wenig/zu viel, keine Ahnung).

Und normalerweise wäre das Überkreuzen von VCO2 über VO2 im Laufe der steigenden Belastung (d.h. anfangs rot VCO2 unter blau VO2), ein Zeichen für Ausbelastung und damit gut Mitarbeit, allerdings liegt hier das Überkreuzen quasi schon von Anfang an vor. Ausbelastung schon auf niedrigstem Niveau?

(Zwischen der erbrachten ergometrischen Leistung und der O2-Aufnahme gibt es eine Korrelation, so dass man zu einer bestimmten Leistung die gehörende VO2 abschätzen kann: 6,3 * 78 kg + 10,2 * 200 Watt = 2,531 l/min. Wäre die gemessene VO2 (2,2 l/min) erheblich niedriger (>20%) als die geschätzte, dann müsste ein Messfehler vorliegen (undichte Maske). Der gemessene Wert ist aber "nur" 14% niedriger als der geschätzte. Diese Abschätzung, insbesondere der Faktor 10,2 ist Geräte-abhängig. Und wie der passende Wert für den bei mir verwendeten Ergometer ist, weiß ich leider nicht. Kurz: Messfehler könnte vielleicht doch vorliegen.
Zusatzüberlegung: Man könnte natürlich auch schauen, ob denn der Sauerstoffverbrauch gleich zu Beginn plausibel ist. Allerdings habe ich da ziemlich verwirrende Angaben gefunden. Manche Autoren verstehen unter Ruhe "echte Ruhe", keine Bewegung (0 Watt für/durch Bewegung, nur Grundumsatz), andere verstehen unter Ruhe bereits Kurbeltreten ohne Widerstand (17 Watt, Grundumsatz + Bewegungsumsatz). Jedenfalls ergeben sich Werte von bspw. 5,8 oder 6,3 ml/min/kg bzw. 0,45 l oder 0,49 l (bei 78 kg). Bei mir sind es nur 5 ml/min/kg bzw. 0,388 l. Andererseits gibt es in den Fallbeispielen bei Dr. Klee auch etliche Beispiele, bei denen die Sauerstoffaufnahme zu Beginn so niedrig und noch niedriger war. Allerdings werden dort nur 0 Watt bei Beginn genannt. Das hilft also letztlich auch nicht viel weiter, um einen Messfehler zu beweisen oder auszuschließen.)

Feld 2:

Als horizontale Linien sind die Sollwerte eingezeichnet: Herzfrequenz-Soll lila und O2-Puls-Soll blau. Und man sieht, dass bezüglich Herzfrequenz das Soll erreicht wird. Das spricht für eine kardiale Ausbelastung. Eine hohe Pulsrate (erhöhte Herzfrequenz) kann auch konstitutionell oder als Zeichen eines Trainingsmangels oder einer Hyperthyreose oder Anämie zu werten sein.

Der O2-Puls ist die Menge Sauerstoff, die pro Herzschlag vom Körper aufgenommen wird (korreliert mit dem Herz-Schlagvolumen). Als Anhaltswerte (ml VO2/Herzschlag) gelten für Frauen ca. 10, Männer ca. 15, Sportler ca. >20. Der individuelle Normwert des O2-Pulses richtet nach den jeweiligen Normwerten von VO2-Soll und Herzfrequenz-Soll, also bei mir 3324/180=18,4.


Auswertung beim Kardiologen:
Der durchführende Kardiologe (erfahren, zusätzlich Sportmediziner und Sportwissenschaftler, Prof. Dr. Dr.) meinte, dass er noch nie so lange mit einer Spiroergometrie-Auswertung beschäftigt war, wie mit meiner. Er hat alles x-mal hin- und hergerechnet, die Anlage überprüft usw. Er meint, dass das Ergebnis so "merkwürdig" wie es ist, richtig ist. Auch im Vergleich mit der Spiro vor einem Jahr käme das Ergebnis hin. Vielmehr sei die vorjährige Spiroergometrie "falsch" interpretiert (ja, das Setzen der AT ist tatsächlich Interpretionssache mit entsprechendem Spielraum).
Sein Fazit: Ich solle zukünftig bei deutlich reduzierter Herzfrequenz trainieren, konkret also Fahrrad bei 108 Schlägen, bzw. Laufen bei 118 Schlägen. (Das geht aber nicht, denn selbst bei niedriger Laufgeschwindigkeit ist meine Herzfrequenz deutlich über 118. Bliebe also nur Gehen.)
Und weiterhin: Einschränkungen beim Herzen gibt es nicht. Die Herzfrequenz scheint ihm aber zu hoch, so dass er nochmal die Schilddrüsenwerte kontrollieren lies. Da hat sich dann später auch tatsächlich eine Störung ergeben.
Bezüglich Sauerstoffaufnahme, Atemtätigkeit etc. sah er aber keine Besonderheiten oder weiteren Handlungsbedarf. Das Ergebnis passe zur "geringen" seit längerem bekannten Einsekundenkapazität (FEV1 ca. 85% der Norm). Dadurch würde sich bei erhöhter Atemfrequenz das Totraumvolumen überproportional auswirken. Das stimmt natürlich auch, jedenfalls vom Prinzip. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn er zum Zeitpunkt der Spiroergometrie einfach auch das aktuelle FEV1 bestimmt hätte (hat er später dann auch von selbst kritisch angemerkt). Alles in allem schien er ehrlich bemüht und wirklich überzeugt von seinem Ergebnis und dem, was er mir sagte. Demnach also keinerlei Anzeichen für einen Messfehler oder weiteren Klärungsbedarf (außer Schilddrüse).
Meiner Meinung nach kann eine FEV1 von ca. 85% der Norm das Ergebnis (und meine Beschwerden bzw. den Leistungsknick) nicht erklären! Die Frage ist, ob der Befund tatsächlich durch den bereits bekannten Totraum erklärbar ist, oder ob der Befund ein Hinweis für neuen, bisher noch unbekannten Totraum ist, quasi eine neue Erkrankung zusätzlich zur alt bekannten (Trichterbrust/TB-OP).
Und zukünftig bei einer Herzfrequenz von 118 zu "trainieren", wenn man das bei einer Geschwindigkeit von ca. 6,5 km/h überhaupt so nennen will, kann nicht normal oder gesund sein, wenn man vorher schon jahrelang gelaufen ist, also eigentlich halbwegs trainiert sein müsste.

Kommentar meines Lungenfacharztes:
Ich gehe seit ca. 2 Jahren alle 4 Wochen zur Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen. Bei dieser Gelegenheit habe ich die 9-Felder-Grafik kurz dem Lungenarzt vorgelegt. Wirklich Zeit hatte er nicht, aber er meinte, dass er eher nicht von einer niedrigen AT ausgehe, sondern eher von einer falsch niedrig gesetzten AT (Interpretationssache). Außerdem halte er nicht viel von einer Spiroergometrie ohne parallel durchgeführte Blutgasanalyse (BGA). Wenn man das nicht kann, sollte man es lieber gleich ganz lassen. Wichtig wäre eben, insbesondere in diesem (!) Fall, die Alveolo-arterielle Sauerstoffdruckdifferenz (AaDO2) zu bestimmen. Das war also nur sein allgemeiner Kurz-Kommentar quasi zwischen Tür und Angel. Ich habe mir dann für ein paar Wochen später einen regulären Untersuchungstermin besorgt, in dem dann eine gründliche Untersuchung stattfand und nochmal eine Spiroergometrie mit BGA für September vereinbart wurde (dazu später mehr). Er meinte aber auch gleich, dass er keine Trainingsberatung macht.

Kommentar meines Trichterbrust-Chirurgen:
Zur Zeit habe ich noch einen Nuss-Bügel nach Trichterbrust-OP implantiert. Ich habe deshalb den Trichterbrust-Chirurgen gefragt, in wieweit der Bügel das Ergebnis beeinflusst bzw. ob mein Spiroergometrie-Ergebnis typisch für Patienten nach einer Nuss-OP ist oder ob eine Diffusionsstörung vorliegen könnte. Er riet zu einer Wiederholung mit BGA, um Messfehler und eine interstitielle Lungenerkrankung auszuschließen.

Kommentar anderer Sportmediziner:
Sportmediziner Nr.1: Ganz normales Spiroergometrie-Ergebnis eines Untrainierten, nichts "pathologisches", Atemeffizienz nicht besonders niedrig, keine Auseinandersetzung mit meinem Hinweis/Einwand, dass ich ja regelmäßiges Training betreibe
Sportmediziner Nr. 2: Bei Leistungstest würde er sowieso von der Atemmaske abraten. Die Messen eh nicht immer richtig (man solle das aber nicht so laut sagen). Er bevorzugt die ausschließliche Laktatmessung, da die Atemmaske die Laktatmessung verfälscht.
Und ergänzend zum Verständnis: Da mein Lungenfacharzt zwar eine Spiroergometrie mit BGA machen wird, aber erst im September und auch gleich eine Trainingsberatung ausgeschlossen hat, war ich zwischenzeitlich noch bei einem anderen Sportmediziner. Und zwar in einem Sportmedizinischen Institut, das auch seit Ewigkeiten "Spitzen- und Leistungssportler betreut, aber auch für jedermann zugänglich und nutzbar ist". Die Leistungsdiagnostik findet dort an zwei Terminen statt. Zuerst eine neue Fahrrad-Ergometrie mit Laktatauswertung (aber ohne Spiro). Die hat Sportmediziner Nr. 1 gemacht. Und eine Woche später dann bei Sportmediziner Nr. 2 eine Laufband-Spiroergometrie ebenfalls mit Laktatauswertung. Blutgasanalyse können die dort auch wieder nicht. Zu den einzelnen Ergebnissen später mehr.

Lungenfunktion Juni 2013

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Wegen meiner "unklaren Belastungsdyspnoe" war ich im Juni auch beim Lungenfacharzt. Nachdem ja bereits eine Spiroergometrie vom Mai vorlag, sollte diese möglichst auf Plausibilität geprüft (Messfehler?) und eine interstitielle Lungenerkrankung ausgeschlossen werden.

Ich wurde nach meinen Beschwerden befragt, körperlich untersucht und es wurden diverse Lungenfunktionsuntersuchungen durchgeführt (Bodyplethsymographie-Ergebnis).

Asthma wurde durch einen Provokationstest mit Metacholin ausgeschlossen (Testergebnis).

In der Auswertung nach den Tests wies der Arzt darauf hin, dass sich sämtliche Lungenvolumina im Vergleich zu 2011 verringert hätten. Die Vitalkapazität (VC) zwar nur um -1,8 und das wäre noch im Rahmen normaler Schwankungen. Aber das mitarbeitsunabhängige Intrathorakale Volumen (ITGV) um -12,9% (Werte im Vergleich).

Vielleicht ganz interessant:
Normalerweise nehmen nicht alle Lungenvolumina mit dem Alter ab.
Vitalkapazität (VC) und Einsekundenkapazität (FEV1) nehmen ab. An Hand der Normwertformeln (Regressionsgleichungen) für Männer zwischen 18-70 ergeben sich bspw. für die VC 28 ml Abzug pro Altersjahr und bei der FEV1 29 ml.
Das Residualvolumen nimmt mit dem Alter normalerweise zu, 22 ml.
Und die Totale Lungenkapazität (TLC) als Ganzes bleibt normalerweise auch im Alter konstant.

Dass sich also auch die TLC verringert hat, ist also alles andere als normal. Allerdings ist bei der TLC die Verringerung auch nur minimal, -3,4% im Vergleich zu 2011.

Zum weiteren Vergleich hier mal die Werte der übrigen Messungen, die in den letzten 3 Jahren gemacht wurden. Die Werte von 09-2010 waren vor der Nuss-OP (10-2010). Das TLC scheint zu schwanken: nach dem bisher niedrigstem Wert (08-2011) hatte es sich zwischenzeitlich "erholt". Auch das ITGV war schon mal 09-2010 niedriger als in den Folgejahren.
09-2010
09:12 Uhr
(43 J.)
09-2010
09:14 Uhr
(43 J.)
08-2011
(43 J.)
10-2011
(44 J.)
11-2011
(44 J.)
05-2012
(44 J.)
06-2013
(45 J.)
VC IN5,024,884,374,324,644,414,29
FVC5,024,864,514,324,634,434,29
FEV14,494,493,993,653,873,63,62
PEF11,4211,3911,6110,5511,6411,1911,17
RV2,242,642,922,682,862,61
TLC7,267,157,247,317,296,9
ITGV4,475,044,94,94,84,39
IC2,792,112,342,412,492,51
ERV2,23
VT0,66

Im Arztbefund wird auch eine leichte globale Diffusionsstörung (TLCO-SB) angesprochen. Im Vergleich zu 2011 ist der Wert sogar besser geworden. Dass der Diffusionswert 2011 schlechter war, habe ich damals nicht gewusst oder mitbekommen. Die Messung wurde nur im Rahmen der Hyposensibilisierung gemacht. Vor der Nuss-OP war der Wert aber wohl viel besser (DLCO-SB 91,8%, DLCO-VA 109,4%).

außerdem: erhöhter Leberwert GPT - Transaminasenanstieg

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Parallel zu meinen Beschwerden (Belastungsdyspnoe, Leistungsknick) seit August 2012 war auch ein einzelner Leberwert minimal erhöht, und zwar das GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase, auch als ALT oder ALAT Alanin-Aminotransferase bezeichnet). Man spricht von einem Transaminasenanstieg.


Ob es da einen ursächlichen Zusammenhang gibt und wenn ja, welchen? Vielleicht ist es auch nur ein zeitliches Zusammentreffen.

Jedenfalls hoffe ich, dass die Rückkehr in den Normalbereich auf Dauer erhalten bleibt (und der weitere Verlauf an alte Tiefststände anknüpfen wird).

Die durchgeführte Leber-Diagnostik war jedenfalls unergiebig. Alles, was so in Betracht kommt, wurde ausgeschlossen. Und die Schlussfolgerung des Hepatologen, dass man am Besten abwartet (und Tee trinkt), war und ist im Ergebnis sicher richtig.



"Statistik" zur Kostenübernahme für Trichterbrust-OPs (Genehmigungsquote)

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"Es wird immer alles schlimmer" bzw. "früher war alles besser" wird wohl auch über das Kostenübernahme-Verhalten bzw. die Genehmigungsquote der Krankenkassen und Krankenversicherungen behauptet. Und zwar ganz allgemein, aber eben auch ganz besonders bezüglich Trichterbrust-OPs.

Manche meinen, dass es bei den billigen Krankenkassen besonders schlimm wäre. Die finanziell besser aufgestellten Krankenkassen würden dagegen großzügiger entschieden. Vielleicht ist es aber auch so, dass es den finanziell besser aufgestellten Krankenkassen gerade deshalb so gut geht, weil sie so restriktiv mit Leistungsanträgen umgehen. Das Argument ist also keinesfalls eindeutig und nicht sehr stichhaltig.

Manche meinen auch, dass insbesondere Anträge für TB-OPs in "privaten" Krankenhäusern gründlicher bzw. restriktiver geprüft werden als solche in öffentlichen Universitätskliniken mit besonders gutem Ruf. Allerdings wurden die meisten Nuss-OPs in Deutschland bisher im Helios-Klinikum Berlin-Buch durchgeführt (aktuell über ca. 1.300), einem Krankenhaus in privater Trägerschaft mit klarer Gewinnerzielungsabsicht. Das spricht also keinesfalls für diese These. Und ich kenne auch sonst keine Hinweise dafür, dass die Ablehnungsquote für das Helios höher als anderswo wäre.

Manche meinen, dass es damit zusammenhängt, dass einige Krankenkassen Anträge auf TB-OPs organisatorisch anders behandeln als Anträge auf andere OPs. Und zwar in der Weise, dass TB-OP-Anträge dort generell bzw. vermehrt zum MDK zur Prüfung geschickt werden. Damit ist allerdings noch nicht viel gesagt. Denn eigentlich sollte der MDK ja "objektiv" prüfen. Es kommt also darauf an, nach welchen Kriterien und mit welchen Maßstäben dort geprüft wird. Und, ob heute strenger/restriktiver geprüft wird als früher. Das würde an dieser Stelle zu weit führen. Ich werde das demnächst nochmal aufgreifen und vertiefen.

Zahlen und Statistik:

Ich habe zur Kostenübernahme bzw. deren Ablehnung keine verlässlichen, repräsentativen Zahlen. Und die hat vermutlich auch sonst keiner, außer vielleicht die Krankenkassen, falls sie die entsprechenden Daten erfassen. Eine Statsitik für die duchgeführten OPs, also den bewilligten OPs, gibt es auf jeden Fall. Fraglich ist, ob auch die abgelehnten Anträge entsprechend erfasst werden.

Aber man kann mal versuchen, eine ganz grobe Schätzung durchzuführen. Und mal das Verhältnis der vorhandenen Trichterbrust-Fälle zu den durchgeführten Operationen zu betrachten.

Eine Schätzung für die durchgeführten Trichterbrust-Operationen lautet 500 pro Jahr (vermutlich ohne Bügelentnahmen).

Und als Schätzung für die Anzahl an neuen Trichterbrust-Fälle pro Jahr gehe ich einfach von der üblichen Angabe der Inzidenz aus, die mit 1:300 bis 1:400, aber auch mit 1:1000 angegeben wird. In Prozent sind das 0,25% bis 0,3%, bzw. 0,1%. Bezogen auf einen Jahrgangsstärke von 600.000 bis 1.000.000 der deutschen Bevölkerung ergeben sich somit durchschnittlich 600 bis 3.000 neue Trichterbrust-Fälle pro Jahr.

Somit könnten also (aufs Jahr bezogen) den 500 TB-Operationen ca. 600 oder auch 3.000 TB-Fälle gegenüberstehen. Bei einen Verhältnis OP zu TB von 500 zu 600 (= 83%) könnte man sicher von einer allgemein hohen Erfolgsaussicht sprechen, bei einem Verhältnis von 500 zu 3.000 (ca. 16%) wohl eher nicht.

Abgesehen von den bereits genannten Ungenauigkeiten berücksichtigt diese Abschätzung nicht, dass zwischen dem Jahr des Auftretens der TB (Geburt oder frühe Kindheit) und dem Jahr der OP unterschiedlich viele Jahre vergehen. Über die Jahre müsste sich das aber im Durchschnitt wieder ausgleichen. Unberücksichtigt ist auch der Ausprägungsgrad der TB. Nicht jede TB muss operiert werden. Und nicht jeder will operiert werden.

Und da sich nicht jeder operieren lassen will bzw. auch aus sonstigen Gründen nicht bei jeder TB auch ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt wird, kann man die OP-Quote auch nicht mit der Genehmigungsquote gleichsetzen. Die Genehmigungsquote kann nur nicht niedriger sein als die OP-Quote, sondern muss gleich oder höher sein.

Ergebnis: Aus den bekannten, vorhandenen Zahlen kann man keine eindeutigen Schlüsse ziehen. Im günstigsten Fall liegt die Genehmigungsquote bei über ca. 83% und im schlechtesten Fall aber nur über ca. 16%.

Kennt jemand bessere, genauere Zahlen?

Neue Fahrrad-Spiroergometrie September 2013

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Bild im extra Fenster öffnen
Vor ein paar Tagen habe ich endlich eine Spiroergometrie mit Blutgasanalyse (nicht im Bild) gemacht. Am liebsten hätte ich die schon viel früher gemacht, aber für manche Untersuchungen bekommt man eben nicht so schnell einen Termin.

Es ging darum den Verdacht auf eine Lungenerkrankung auszuschließen. Denn zum einen gab es entsprechende Beschwerden seit erstmals August 2012. Und zum anderen gab es auch die Spiroergometrie vom Mai 2013ohne Blutgasanalyse mit ziemlich schlechten Ergebnissen, die eine Überprüfung/Kontrolle nötig machten.

Einige Werte sind zwar (immer noch) signifikant verändert, aber für eine Lungenerkrankung gibt es keine Hinweise. Und auch die  Leistungswerte waren sehr gut.

Die relative maximale Sauerstoffaufnahme VO2max ist mit 44,5 ml/min/kg (Fahrrad) bei meinen 46 Jahren sehr gut. Nur 4 Monate vorher war die relative VO2max mit nur 28 ml/min/kg viel schlechter.

In der Tabelle habe ich die Ergebnisse mal zum Vergleich aufgelistet.Wie man sieht, werden zum Teil sehr unterschiedliche Normwerte genannt. Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Testprotokollen, aber auch am unterschiedlichen "Geschmack" der Tester. Von der Höhe des verwendeten Normwerts hängt natürlich auch die relative Höhe des Ist-Werts ab bzw. dessen Interpretation als gut oder schlecht ab.



(Spalten lassen sich nach rechts/links scrollen oder Tabelle in einem extra Fenster öffnen)

Mein aktueller Trainingsplan

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(Tabelle lässt sich mit dem Balken scrollen oder in einem extra Fenster öffnen)

Kliniken für Trichterbrust-Operationen nach Nuss in Deutschland (Stand 2013)

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In der nachfolgenden Liste sind Kliniken in Deutschland aufgeführt, die Trichterbrust-OPs nach der Nuss-Methode durchführen. Man kann die Liste nach PLZ sortiert bzw. nach der Anzahl der Fälle sortiert anzeigen lassen (unten auf die entsprechende Schaltfläche klicken). Die Tabelle lässt sich mit dem unterem Balken am Tabellenende auch nach rechts scrollen.



In der Liste sind alle 26 Kliniken mit den zugehörigen Fallzahlen aufgeführt, wie diese im BKK Klinikfinder heute am 11.03.2015 als Treffer bei einer Suche nach dem OPS-Code 5-346.A6 aufgelistet wurden.

Dieser OPS-Code 5-346.A6 steht für Plastische Rekonstruktion der Brustwand, Trichterbrust, Korrektur nach D. Nuss.

Bei allen Kliniken in der BKK Klinikfinder-Trefferliste wurde jeweils angegeben, dass die Daten aus dem Qualitätsbericht 2013 stammen.

Bei einigen Kliniken mit Trichterbrust-OPs, die nicht in der Trefferliste auftauchen, findet sich folgender Hinweis: "Die Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Qualitätsbericht der Krankenhäuser sind durch das Krankenhaus nicht erfüllt. Der Qualitätsbericht wurde seitens des Krankenhauses nicht ordnungsgemäß geliefert."
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